Sonderfall Weimar - Architektur der DDR und des Nationalsozialismus - Kontinuität und Gegensatz
Die Büroexkursion führte uns in die Klassikerstadt, um sie unter dem Gesichtspunkt der architektonischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts näher kennen zu lernen. Dank der kenntnisreichen Führungen von Maximilian Bamme und Ulrike Straube wurden Kontinuitäten und Brüche in der Architektur von der Zeit der Weimarer Republik bis in die Zeit der DDr sichtbar und nachvollziehbar.
Zunächst stand das einzigartige Schulkonzept des Bauhauses im Mittelpunkt der Führungen. Dieses wurde 1919 als „Einheitskunstschule“ in Weimar gegründet, indem man die bestehende Weimarer Kunstschule und Kunstgewerbeschule zum neuen „Bauhaus“ vereinte. Ein bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland unbekanntes Schulkonzept entstand, bei der nach der Absolvierung des Vorkurses in Werkstätten „Form“ und „Werk“ gelehrt und gelernt wurde – immer mit dem Hintergrund, das Kunst und Handwerk (bis 1923) bzw. Kunst und Technik (ab 1923) eine Einheit bilden sollten. Ein etwa vierstündiger Spaziergang führte auf die Spuren des frühen Bauhauses, somit von den Gründungsstätten bis hin zu den Relikten der großen Bauhausausstellung 1923. Dabei wurden Einblicke in das Leben am Bauhaus gegeben und anhand von rekonstruierten Kunstwerken, erhaltenen Gebrauchsgütern und gebauten Ideen für den Wohnungsbau die Bauhauslehre verdeutlicht.
Stationen:
In einer weiteren vierstündigen Führung durch die Innenstadt von Weimar wurden anhand von konkreten Beispielen die architektonischen Tendenzen der NS-Zeit und der DDR am Bauwerk erläutert. Dabei wurde gezeigt, dass Weimar einerseits zwar als Sonderfall, andererseits aber auch als Exempel für die architektonische Entwicklung Deutschlands seit 1933 gelten kann.
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